30.09.2016 Vernissage und Ausstellung in der GB Kunst Ulrike Möhle und Sabine Strassburger

Die Gesellschaft für Bildende Kunst in Trier lädt ein zur nächsten Vernissage am
Freitag, 30. September 2016, um 19Uhr 30, in der Galerie Palais Walderdorff, Domfreihof 1b, 54295 Trier.

 

Ulrike Möhle + Sabine Straßburger

Die Künstlerinnen Ulrike Möhle und Sabine Straßburger setzen Malerei und Skulptur miteinander in Bezug und werfen damit Fragen nach deren Form auf: Was ist Bild? Was ist Skulptur? Fläche, Form und Proportion im Wechselspiel von genauer Planung und spontaner Prozesshaftigkeit stehen im Mittelpunkt.

 

Der Betrachter als variable Größe einer Versuchsanordnung
Die Ausstellung der Künstlerinnen Sabine Straßburger und Ulrike Möhle ist mehr als die gemeinsame Präsentation von Werken einer Malerin und einer Bildhauerin. Beide Künstlerinnen untersuchen in ihrem Werk seit langem in vielfältiger Weise die konstitutiven Bedingungen der Formgebung, wobei das Sichtbare selbst reduziert auftritt. Sie stehen in der Tradition einer Kunst, in der die Mittel der Darstellung selbst zum Gegenstand der bildnerischen Gestaltung werden.
Sabine Straßburgers Ausgangspunkt ist das Tafelbild, der von Ulrike Möhle das skulpturale Volumen. Sie thematisieren in ihrem Untersuchungen auch Fragen der Grenzüberschreitung im Kontext des Raums: So bei Sabine Straßburger jene zum Objekt, und bei Ulrike Möhle eine zwischen Hülle und innerem System. Mittel der Darstellung wie: Format, Maße, Staffelung, Farbe, Fläche, Linie, Material, Begrenzungen sind Gegenstand der bildnerischen Gestaltung und lassen eine Vielzahl von Lösungen zu, wenn sie mit bestimmten Fragestellungen verknüpft werden. Fragen wie unter anderem: Was bewirkt und welche Wirkung haben Teilung und Zusammenfügen, was Öffnen und Verbergen, was bewirkt und welche Wirkung haben Licht und Schatten, was Gegensatz und Ähnlichkeit, was die verschiedene Gewichtung einzelner Elemente?

So abstrakt solche Begrifflichkeiten und Fragen zunächst erscheinen, trägt gerade die Spannung zwischen dem rationalen Begreifen der Wirkung der Mittel und der individuellen künstlerischen Gestaltung wesentlich bei zu der sinnlichen Erfahrbarkeit des einzelnen Werks, wie auch der Zusammenschau der Werke.

Als Beispiel sei hier nur Behandlung der Oberfläche genannt. Die Konzentration auf das Material bei Ulrike Möhle durch Beton, Keramik und stark farbiger Glasur. Die beinahe monochrom wirkenden Oberflächen des Malerischen bei Sabine Straßburger, die vor allem im Licht differenzierte Farbschichten erkennen lassen. Zur Wahrnehmung der Oberfläche gehört auch der Bezug zum Raum, wie die Staffelung von Volumen und Leinwänden, sowie das Öffnen und Verschließen von Flächen.

Eine solche sinnliche Erfahrbarkeit ist aus der Nähe oder Distanz, im Kontext verschiedener Werke oder bei jedem einzelnen Werk möglich. Ein Gang durch die Ausstellung ist gleichsam wie eine Aufforderung an den Betrachter diese Seherfahrungen von verschiedenen Standpunkten und Blickwinkeln zu erkunden.

Versuchsanordnung heißt es im Titel dieser Ausstellung in Anlehnung an ein
wissenschaftliches Verfahren, in dem das Zusammenwirken verschiedener Bestandteile unter den für die Versuchsanordnung geschaffenen Bedingungen untersucht wird. Die visuellen Voraussetzungen machen jedes Werk zum Bezugspunkt der gestalteten Zusammenhänge. Untersucht wird die Wirkung auf die Seherfahrung des Betrachters und ihre Interpretation.
Eine Versuchsanordnung ist kein Zufallsexperiment, sondern geplant und zielgerichtet unter Einbeziehung verschiedener Größen. Eine variable Größe dieses Experiments ist der Betrachter selbst.
Text: Hanne Zech
Weitere Informationen zu den Künstlerinnen:
www.ulrikemoehle.de
www.sabine-strassburger.de

 

Bei weiteren Fragen stehen wir ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Gesellschaft für Bildende Kunst Trier e.V.
Pressestelle Sonja Reichert
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